Nachhaltigkeit bei Dominicé & Co Asset Management

„Nachhaltiges Investieren spielt eine immer wichtigere Rolle in der Immobilienverwaltung und ist ein Schlüsselfaktor für die Vergleichbarkeit.“ Diego Reyes – Dominicé & Co Asset Management

Diego Reyes ist Senior Verwalter bei Dominicé & Co Asset Management und verantwortlich für den Immobilienfonds Dominicé Swiss Property. Er besitzt ein umfangreiches Wissen über Anlagestrategien sowie eine grosse Expertise über den Schweizer Immobilienmarkt. Als Kunde von Signa-Terre seit letztem Jahr und als Akteur und Beobachter der Immobilieninvestmentwelt unseres Landes wollten wir wissen, wie er die Gegenwart und Zukunft der Nachhaltigkeit und der ESG-Kriterien in diesem stark umkämpften Markt sieht.

Der Dominicé Swiss Property Fund hat eine sehr ambitionierte langfristige Nachhaltigkeitsstrategie, können Sie uns diese in wenigen Worten erläutern?

Der Dominicé Swiss Property Fund möchte die Aspekte Umwelt (E), Soziales (S) und Governance (G) auf konkrete Weise in seine Anlagestrategie integrieren. Als Unterzeichner der Grundsätze für verantwortungsbewusstes Investment der Vereinten Nationen (UN PRI) verpflichtet sich Dominicé, die Standards für nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Investment bei all seinen Aktivitäten einzuhalten. Ob im Rahmen unserer Verwaltungs- und Akquisitionspolitik, unserer Risikoanalyse, bei unseren Partnerschaften oder bei unserer Entwicklungsstrategie, wir glauben, dass es wichtig ist zu handeln, um mit den von der Schweizerischen Eidgenossenschaft festgelegten Zielen für 2030 und 2050 in Einklang zu stehen. Zu diesem Zweck haben wir einen soliden Aktionsplan auf der Grundlage eines SMART-Ziels (spezifisch, messbar, akzeptabel, realistisch, zeitlich definiert) in drei Phasen und über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren ausgearbeitet. Der erste Teil konzentriert sich auf die Energieüberwachung unseres Gebäudebestands über zwei Erhebungsjahre, nämlich 2020 und 2021 (ImmoLabel), auf deren Grundlage wir einen ersten technischen und konsistenten Bericht unseres Gebäudebestands zu den Schlüsselindikatoren CO2, Wärmeverbrauchsindex (WVI) und SIA 2031-Energiezertifizierung unserer Gebäude erstellen können. Der zweite Teil besteht darin, an der Definition der Schlüsselkriterien zu arbeiten, die im Bereich der Nachhaltigkeit übernommen werden sollen, und über mehrere Jahre hinweg (ImmoData-Pro) Investitionsentscheidungen zu modellieren, um zu renovieren, die Energieeffizienz zu verbessern, die CO2-Auswirkungen zu kontrollieren und den Wert unseres Immobilienportfolios zu steigern. Der dritte und letzte Teil unseres Aktionsplans wird eine mögliche Labelisierung mit externen Akteuren wie GRESB (Global Real Estate Sustainability Benchmark) oder SSREI (Swiss Sustainable Real Estate Index) sein, um eine Vergleichbarkeit auf dem Markt auf der Grundlage eines anerkannten Indexes zu haben. Schliesslich ist es das Ziel von Dominicé, bei der Veröffentlichung der nächsten Jahresberichte transparent über die Entwicklung der tatsächlichen Auswirkungen unserer Aktivitäten zu berichten.

Im Rahmen seiner langfristigen Strategie der nachhaltigen Entwicklung arbeitet Ihr Fonds ab Juni 2021 mit Signa-Terre zusammen. Können Sie uns die wichtigsten Vorteile einer solchen Zusammenarbeit nennen?

Dank dieser Zusammenarbeit können wir die Auswirkungen unseres Portfolios auf die Umwelt mithilfe modernster technologischer und digitaler Instrumente kontinuierlich überwachen. Dadurch können wir unseren Energieverbrauch besser kontrollieren und Nachhaltigkeit in unsere Strategien zur Entwicklung und Renovierung des Immobilienbestands einbeziehen. Es ist auch wichtig hinzuzufügen, dass wir durch die Zusammenarbeit mit externen Partnern, die auf ihr jeweiliges Fachgebiet spezialisiert sind, effektiver für eine transparente Kommunikation unserer nachhaltigen Investitionspolitik gegenüber unseren Investoren sorgen und so ein langfristiges Vertrauensverhältnis aufbauen können.

Und welche langfristigen Vorteile erhoffen Sie sich von dieser Partnerschaft?

Die Partnerschaft soll den CO2- und Energie-Fussabdruck des Fonds verringern und den Wert unseres Immobilienportfolios steigern. Durch die Reduzierung des Energieverbrauchs unserer Immobilien und eine bessere Investitionsplanung können wir auch unser Budget effizienter verteilen und langfristig eine positive wachsende Performance ermöglichen.

Wie sehen Sie die Entwicklung der ESG-Indikatoren in Ihrem Markt mittel- bis langfristig?

Die Integration von nachhaltigen Investitionen spielt eine immer wichtigere Rolle in der Immobilienverwaltung. Ich denke, dass dies sehr bald, wenn nicht schon jetzt, ein Schlüsselfaktor für die Vergleichbarkeit sein wird. Die Regulierung und Forschung in diesem Sektor wird es einfacher machen, die Indikatoren zu quantifizieren, insbesondere für die Teile S und G. ESG-Schlüsselzahlen und -Indikatoren werden kurzfristig eine Pflicht für Immobilienfonds sein und müssen in den Jahres- und Halbjahresberichten veröffentlicht werden. Dies bedeutet eine proaktive Haltung zum Thema Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche.

Welche Auswirkungen werden diese Veränderungen in einem Zeithorizont von 3-5 Jahren haben?

Die konkrete Integration der ESG-Kriterien wird es auf der Umweltseite ermöglichen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um die Klimaziele des Bundes im Einklang mit den im Übereinkommen von Paris festgelegten Zielen zu erreichen. In der Schweiz sind Gebäude für etwa 50 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Durch die rasche Einführung geeigneter Strategien, insbesondere durch externe Partnerschaften wie Signa-Terre, können wir unseren Gebäudebestand optimieren, renovieren und rentabler machen und gleichzeitig seine Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft unter Kontrolle halten. Andererseits müssen wir unseren Mietern sehr viel Aufmerksamkeit schenken, um ihnen zuzuhören, sie in unser nachhaltiges Team zu integrieren und so gemeinsam die Klimaziele zu erreichen, die für die Zukunft unseres Planeten von grosser Bedeutung sind.

Erwarten Sie in den nächsten Jahren eine verstärkte „vernetzte“ Zusammenarbeit oder eine Konsolidierung zwischen den Partnern dieses Ökosystems? Wenn ja, welche?

Das ist eine heikle Frage, die schwer zu beantworten ist, aber wir müssen proaktiv sein und auf alle Möglichkeiten oder Kooperationen achten, die die Klimasituation unseres Planeten verbessern und die Energieeffizienz, die gesellschaftliche Effizienz und die Governance im Hinblick auf unsere Mieter, die stark zu dieser grossen Herausforderung beitragen, erhöhen und gleichzeitig die Interessen unserer Investoren wahren können.

Quelle: Signa-Terre AG

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