Eine Frage an Renato Piffaretti, Co-CEO bei CSL Immobilien

Herr Piffaretti, das Thema Nachhaltigkeit beginnt sich nun zu etablieren – wie ernst meint es die Branche und weshalb?

Nachhaltigkeit gewinnt in der Immobilienbranche, insbesondere im institutionellen Sektor, immer mehr an Bedeutung. ESG ist zentraler Aspekt bei jeder Investitionsentscheidung und in der strategischen Ausrichtung.

Während in der Vergangenheit der Fokus hauptsächlich auf CO2-Emissionen und quantitativen Kennzahlen lag, erhalten jetzt soziale Aspekte und Governance-Prinzipien zunehmend Beachtung. Ich sehe dies als einen positiven Trend, der eine ganzheitliche Betrachtung der Investments fördert und sich nicht nur auf eine eindimensionale Optimierung beschränkt. Es ist entscheidend, die inhärenten Zielkonflikte dieses Ansatzes zu identifizieren und anzugehen. Ein Beharren auf Maximalforderungen würde Immobilienprojekte, und damit den Fortschritt in allen drei Dimensionen, auf Jahre hinaus verzögern.

In den kommenden Jahren muss ein breiter Dialog zwischen Nutzern, der Gesellschaft (Politik), Planer und Investoren geführt werden. Technischer Fortschritt kann Teil dieser Lösungen sein.

Je besser es gelingt ausgewogene Projekte zu konzipieren, umso werthaltiger wird die Investition, aber auch der Nutzen für die Gesellschaft in der mittleren und langfristigen Zukunft sein.

 

Zur Person: Renato Piffaretti verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Immobilienbranche. Vor seiner aktuellen Rolle als Co-CEO der CSL Immobilien, war er Head of Real Estate Switzerland bei Swiss Life Asset Management sowie Head of Real Estate bei Baloise Asset Managers. Als anerkannter Experte im Bereich des Portfoliomanagements und der Immobilienentwicklung hat er sich über viele Jahre intensiv mit den Themen ESG (Environmental, Social, and Governance) und Real Estate Investments beschäftigt.

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