Nachhaltigkeit bei institutionellen Anlegern

Signifikante Unterschiede bei der Berichterstattung und den Renditeabwägungen institutioneller Investoren.

Der Gebäudebestand trägt rund einen Viertel zu den CO2-Emissionen bei. Institutionelle Anleger verfügen über ein Immobilienvermögen von mehr als 600 Milliarden Schweizer Franken und stehen somit in der Pflicht, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Dennoch gibt es zwischen den einzelnen Investorengruppen grosse Unterschiede in den Bestrebungen und der Herangehensweise, wie eine diesbezügliche Studie zeigt.

In ihrem Artikel für «Die Volkswirtschaft» erläutern die Studienautoren John Davidson, Stephan Kloess und Daniel Steffen u. a. die unterschiedliche Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Berichterstattung institutioneller Anleger. Im Weiteren gehen sie der Fragen nach, ob diese einen Renditeverzicht zugunsten der Nachhaltigkeit in Kauf nehmen würden (siehe Abbildung).

Bereitschaft für Renditeverzicht zugunsten der Nachhaltigkeit nach Investorengruppe

Quelle: Davidson, Kloess und Steffen (2022) / Die Volkswirtschaft

Die tiefere Bereitschaft der Pensionskassen, auf Rendite zu verzichten, erklären die Autoren mit dem treuhänderischen Auftrag, mit den ihnen anvertrauten Geldern angemessene Erträge zu erwirtschaften. Der überwiegende Teil der befragten Institutionen ist jedoch überzeugt, dass sich ein Renditeverzicht, infolge Investitionen in die Nachhaltigkeit, in der kurzen bis mittleren Frist rechnen wird.

Hier geht’s zum Artikel

Kommentar

Allein unter Annahme langfristig steigender Energiepreise werden sich die Investitionen in den energetischen Umbau von Liegenschaften rentabilisieren. Selbst wenn man die Energiekosten über die Nebenkosten an die Mieterschaft abgewälzt, werden sie sich in Form von Leerständen, reduzierten Mieten oder einer erhöhten Fluktuation über kurz oder lang bemerkbar machen.

Selbst wenn sich die Preisentwicklung auf den Energiemärkten wider Erwarten anders verhalten sollte, würde die Umsetzung der Energiestrategie 2050 sodann wohl über Gesetze erzwungen – wie das «Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit» erahnen lässt.

Vorausschauende Immobilienbesitzer haben indes bereits erkannt, dass dabei nicht nur der energetische, sondern der umfassende Umbau des Gebäudeparks unter Berücksichtigung der Nutzerbedürfnisse und weiterer Themen zur Werterhaltung oder gar Wertsteigerung beiträgt.

Vorheriger Beitrag
Baloise – Richtlinien für verantwortungsvolles Investieren
Nächster Beitrag
Mit den passenden IT-Tools stets am Puls Ihrer Liegenschaften