Eine Frage an Christine Bräm von Grün Stadt Zürich

Wie unterstützt die Stadt Zürich private Eigentümerschaften dabei, sich für mehr Biodiversität zu engagieren und Massnahmen zur Hitzeminderung umzusetzen?

Mit dem Förderprogramm Stadtgrün richtet sich die Stadt Zürich an private Eigentümerschaften, die ihre Liegenschaften ökologisch aufwerten und gleichzeitig einen Beitrag zur Hitzeminderung und zur Förderung der Biodiversität leisten möchten. Das Programm kombiniert die fachliche Beratung mit finanziellen Anreizen und erleichtert so den Einstieg in entsprechende Projekte. Wer sich beteiligt, profitiert doppelt: durch konkrete Unterstützung und durch eine spürbare Aufwertung der eigenen Umgebung. Der Nutzen reicht dabei über das eigene Grundstück hinaus – er stärkt das Quartier und trägt zu einem zukunftsfähigen Stadtklima bei.

Im Zentrum des Programms steht eine kostenlose Erst- und Potenzialberatung, bei der Fachpersonen aufzeigen, wie sich Begrünungsmassnahmen konkret umsetzen lassen – sei es durch Dach- oder Fassadenbegrünungen, die ökologische Gestaltung von Aussenräumen, Entsiegelungen oder Baumpflanzungen. Auch der Erhalt und die Pflege wertvoller Bäume wird unterstützt. Solche Massnahmen verbessern das Mikroklima, schaffen Lebensräume für Pflanzen und Tiere und tragen zur ökologischen Vernetzung bei. Gleichzeitig steigern sie die Aufenthaltsqualität und den Wert der Liegenschaft.

Die Stadt Zürich beteiligt sich an den Kosten mit 50 Prozent, maximal 1 000 000 Franken pro Massnahme. Die Antragstellung erfolgt unkompliziert über ein städtisches Webportal. Antragsberechtigt sind natürliche Personen, Wohnbaugenossenschaften, Stockwerkeigentümergemeinschaften sowie weitere private Trägerschaften. Das Angebot ist bewusst breit ausgerichtet, um möglichst viele Eigentümerschaften zur Mitwirkung an einer klimaangepassten Stadtentwicklung zu motivieren.

Das Förderprogramm ist Teil des umfassenden Programms Stadtgrün, das 2023 durch einen Volksentscheid mit einem Rahmenkredit von 130 Millionen Franken lanciert wurde. Es setzt bis 2035 Massnahmen aus den Fachplanungen Hitzeminderung, Stadtbäume und Stadtnatur um und soll das Engagement von Privaten für ein klimaangepasstes Zürich stärken.

 

Zur Person: Christine Bräm ist seit 2013 Direktorin von Grün Stadt Zürich. Zuvor war die Architektin im Amt für Städtebau sowie als Leiterin des Geschäftsbereichs «Gestaltung und Entwicklung» im Tiefbauamt für die Stadt Zürich tätig.

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