In dieser Beitrags-Reihe stellen wir Ihnen monatlich die Inhalte einer Auswahl der 36 Bewertungsindikatoren des Swiss Sustainable Real Estate Index vor.
Der Swiss Sustainable Real Estate Index (SSREI) dient der umfassenden nachhaltigkeitsspezifischen Bewertung des Schweizer Immobilienbestands. Wie auch der SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) orientiert sich SSREI an der Norm SIA 112/1 «Nachhaltiges Bauen – Hochbau». SSREI findet mit der Anerkennung durch GRESB zudem auch internationale Beachtung.
In dieser Themen-Serie wird monatlich eine Auswahl der 36 Bewertungsindikatoren des SSREI aus der Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt (EES) erläutert. Wenn immer möglich wird dabei ein Bezug zu den Inhalten des aktuellen Newsletters hergestellt.
Bewertungsindikatoren
Tabelle: Die 36 Bewertungs-Indikatoren des Swiss Sustainable Real Estate Index in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt (EES)
In unserem aktuellen Newsletter-Beitrag «Auch Wohnen ist ein Menschenrecht» bekräftigen wir – wie der Titel verdeutlicht – das Recht auf Wohnen. Wohnen bedeutet aber nicht nur, ein Dach über dem Kopf zu haben. Vielmehr geht es eben auch darum, nachhaltige Lebensräume und soziale Wohnformen zu schaffen, Nutzerbedürfnisse zu berücksichtigen, sowie Gesundheit und Wohlbefinden sicherzustellen. All diese Aspekte sind im SSREI enthalten.
Nachfolgend wollen wir uns auf die Nutzersicht fokussieren und die folgenden fünf SSREI-Indikatoren vorstellen:
G4 Barrierefreiheit
Die Anforderungen an hindernisfreie Bauten sind in der SIA-Norm 500 festgehalten. Diese unterscheidet zwischen Grund- und erhöhten Anforderungen. Dabei würden bereits die Grundanforderungen den aktuellen Gebäudebestand überfordern. So steht beim SSREI die Frage im Vordergrund, ob Gebäude bei vorübergehender körperlicher Beeinträchtigung, sukzessiver Alterung oder auch für Familien bewohnbar sind. Zentrale Aspekte sind dabei der hindernisfreie Zugang zum Gebäude sowie das Vorhandensein eines Lifts.
G5 Soziale Kontakte im Innenraum
Der soziale Zusammenhalt, der über gemeinschaftsfördernde Orte zustande kommt, leistet einen Beitrag zur Zufriedenheit der Bewohnenden sowie zur Bindung ans Gebäude/Quartier und somit indirekt zur Senkung der Mieterfluktuation respektive zum Leerstand. Dazu zählen zum Gebäude/Areal gehörige Begegnungsmöglichkeiten respektive halböffentliche Angebote im Quartierumfeld.
G6 Soziale Kontakte im Aussenraum
Die Gestaltung des Aussenraums hat sowohl eine städtebauliche (diese wird im Indikator «G1 Städtebau und Architektur» abgehandelt) als auch eine gesellschaftliche Dimension. Dieser Indikator beruft sich auf das Angebot an Begegnungs-, Erholungs-, Spiel- und Rückzugsräume im Aussenbereich.
G7 Subjektive Sicherheit
Obschon die Schweiz kein Land mit ausgeprägter Kriminalität ist, trägt das Gefühl von Sicherheit, sowohl im Innen- wie im Aussenrau, zum Wohlbefinden bei. Niederschwellige Begegnungsmöglichkeiten, eine klare Adressierung der Gebäude und eine gute Beleuchtung wirken sich positiv auf das subjektive Sicherheitsgefühl zu jeder Tages- und Nachtzeit aus. Übersichtliche Wegführungen und automatische Beleuchtungen sind hier u.a. wesentliche Kriterien.
G9 Gebrauchsqualität
Mit der Gebrauchsqualität wird die Funktionalität der Räume, d.h. deren Eignung für die jeweilige Nutzung, beurteilt. Relevant ist in diesem Zusammenhang auch eine angemessene Privatsphäre im Innen- wie Aussenraum, die Ausstattung und die Möblierbarkeit. Bei professionell genutzten Räumen werden zusätzlich die Rückzugsmöglichkeiten beurteilt.