In dieser Beitrags-Reihe stellen wir Ihnen monatlich die Inhalte einer Auswahl der 36 Bewertungsindikatoren des Swiss Sustainable Real Estate Index vor.
Der Swiss Sustainable Real Estate Index (SSREI) dient der umfassenden nachhaltigkeitsspezifischen Bewertung des Schweizer Immobilienbestands. Wie auch der SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) orientiert sich SSREI an der Norm SIA 112/1 «Nachhaltiges Bauen – Hochbau». SSREI findet mit der Anerkennung durch GRESB zudem auch internationale Beachtung.
In dieser Themen-Serie wird monatlich eine Auswahl der 36 Bewertungsindikatoren des SSREI aus der Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt (EES) erläutert. Wenn immer möglich wird dabei ein Bezug zu den Inhalten des aktuellen Newsletters hergestellt.
Bewertungsindikatoren
Tabelle: Die 36 Bewertungs-Indikatoren des Swiss Sustainable Real Estate Index in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt (EES)
Rainer Artho, Geschäftsführer bei REIDA, erläutert im Gespräch mit SSREI die Bedeutung von Daten sowie die Notwendigkeit eines schweizweit einheitlichen Datenerfassungskonzepts. Der Betrachtungsrahmen bezieht sich dabei auf Energiedaten. Ergänzend weist Aleksa Tatic von Renera auf die Bedeutung technischer Betriebsoptimierungsmassnahmen hin. Daten geben dabei Hinweise auf mögliche Potenziale – sei es in Bezug auf die Gebäudestruktur, sei es betreffend die Funktionstüchtigkeit der Haustechnik, sei es in Sachen Mieterverhalten.
Daher möchten wir Ihnen in dieser Ausgabe die folgenden zwei SSREI-Indikatoren näher vorstellen: Bewirtschaftungskosten und Instandsetzung sowie Energiebedarf Wärme.
W1 Bewirtschaftungskosten und Instandsetzung
Guter Unterhalt (Reinigung, Wartung etc.) verringern die Kosten für die Instandhaltung und Instandsetzung und verzögern den Zeitpunkt des Endes des Lebenszyklus eines Gebäudes.
Gegenstand der Bewertung ist die Unterhaltsstrategie sowie der operative Gebäudeunterhalt. Verlangt werden daher ein, der Komplexität des Gebäudes angepasstes, Betriebshandbuch oder Pflichtenheft, allenfalls ergänzt mit Service- und Wartungsverträgen respektive Vereinbarungen mit einem integralen FM-Provider. Ebenfalls überprüft werden die Nachweise für dessen Umsetzung.
U5 Energiebedarf Wärme
Bewertet hierbei der effektive Energiebedarf, der durch das Gebäude, inklusive seiner technischen Anlagen, beansprucht wird. Nicht berücksichtigt wird der Haushaltsstrom, der erfahrungsgemäss ungefähr 30% des gesamten Energiebedarfs von Gebäuden ausmacht.
Per dato schreibt SSREI keine Methode für die Energiedatenerfassung vor. Es werden Messungen und Berechnungen – allenfalls sogar in vertretbarem Rahmen Schätzungen, Simulationen oder Hochrechnungen – akzeptiert, soweit sie plausible und nachvollziehbare Resultate liefern. Nicht speziell bewertet werden die CO2-Emissionen, denn diese leiten sich indirekt vom Indikator «U2 Wärmeerzeugung Betrieb» ab.
Ergänzend kann gesagt sein, dass wir die Entwicklung von REIDA eng verfolgen. Sollte sich der Standard weiter und «flächendeckend» etablieren, werden wir sodann entscheiden, ob wir ihn auch für den SSREI als verbindlich erklären.