Verdichtetes Bauen ist eines der Instrumente zur Schaffung von Wohnraum bei gleichzeitiger Schonung der Ressource Boden. Wie gut dies gelingen kann, zeigen wir Ihnen anhand einiger ausgewählter Beispiele.
Die der grossen Herausforderung der nachhaltigen Entwicklung des Gebäudestands besteht darin, mit den bestehenden Landreserven auszukommen und der Bevölkerung dennoch, auch zukünftig, ausreichend Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Der Schweizer Boden ist bekanntlich ein knappes Gut und knappe Güter sind teuer. Entsprechend führen die Marktmechanismen dazu, dass Wohnraum teurer und Wohnflächen kleiner werden. So nehmen die durchschnittlichen Quadratmeter pro Wohneinheit seit der Jahrtausendwende kontinuierlich ab (Quelle: Bundesamt für Statistik). Ergänzend dürfte sich ein zunehmender Verzicht der Mieterschaft auf zusätzliche, nicht zwingend benötigte, Flächen abzeichnen – denn der Durchschnittsverdiener wird sich die 3- oder 4-Zimmerwohnung für eine Alleinnutzung schlicht und einfach nicht mehr leisten können.
Zusammenrücken ist der eine Weg. Um die stetig steigende Flächennachfrage bedienen zu können, ist die parallele Schaffung zusätzlichen Wohnraums jedoch unausweichlich. Hierfür stehen verschiedene Vorgehensweisen zur Auswahl: sei es durch Umnutzung, Dachstockausbauten oder eben verdichtetes Bauen. So sehr die maximale Ausnützung angestrebt werden sollte, sowie die diesbezüglichen Zugeständnisse seitens der Behörden bei Areal-Überbauungen zu würdigen sind, so problematisch können die Schattenseiten sein. Einladend wirken die riesigen Überbauungen jedenfalls nur selten – von funktionierenden Liegenschaften oder Siedlungen, welche einer höheren Ausnützung zum Opfer fallen, gar nicht zu sprechen. Ein valabler Ansatz scheint hier beispielsweise die von den Bürgerlichen der Stadt Zürich lancierte Motion «Mehr Wohnraum durch Aufstockung“ zu sein. Immerhin könnten dadurch bis zu 10‘000 neue Wohnungen geschaffen werden. Doch auch da gibt es aus sozialpolitischer Perspektive Stolpersteine – sind Aufstockungen doch relativ kostenintensiv, was sich dann wohl auch in den Mietzinsen widerspiegeln würde. Dennoch, infolge des Erhalts der Liegenschaft und der damit verbundenen Schonung der grauen Energie, handelt es sich dabei um unbestritten umweltverträgliche Lösungen. Die nachfolgenden Beispiele zeigen zudem, dass durchdachte Verdichtungsprojekte und gelungene Aufstockungen auch architektonisch eindrückliche Resultate hervorgehen können.
Wenn die bauliche Verdichtung gelingt
K. 118: von der Lagerhalle zum Pionierprojekt
NESSLEREN, Wabern: Bessere Energiebilanz und mehr Lebensraum
KEMPTTHAL: Die Geschichte einer Aufstockung