Herr Artus, die Nachhaltigkeit beeinflusst die Werthaltigkeit von Liegenschaften. So sieht es auch die Bewerter-Branche, welche diese Grundsätze in ihre Grundlagendokumente aufgenommen hat. Der Fokus liegt in der Schweiz auf dem Thema Klima, also dem «E» in «ESG». So hat die AMAS mit dem Zirkular «Umweltrelevante Kennzahlen für Immobilienfonds» eine für ihre Mitglieder verbindliche Basis für die Klimaberichterstattung geschaffen, der sich auch die KGAST (Konferenz der Geschäftsführer von Anlagestiftungen) angeschlossen hat und die vom ASIP (Schweizerischer Pensionskassenverband) als Empfehlung übernommen wurde. Welche neuen Entwicklungen gibt es in diesem Bereich bei der AMAS?
Um die Selbstregulierung mit den Zielen des Bundesrates in Einklang zu bringen, hat die AMAS die Selbstregulierung 2.0 publiziert, welche am 1. September 2024 in Kraft getreten ist. Vor diesem Hintergrund arbeitet eine dedizierte Arbeitsgruppe an der Ausgestaltung eigener Nachhaltigkeitsansätze für Immobilienfonds, welche deren tatsächliche Ausgestaltung und ihren ordnungspolitischen Rahmen berücksichtigen. Auf dieser Grundlage sollen entsprechende ESG-Textbausteine für den Musterfondsvertrag für Immobilienfonds formuliert werden. Weitere Themen, mit denen sich die Arbeitsgruppe beschäftigt, sind die Methodologie der Modellierung eines Absenkpfades hin zum Nettonullziel der Klimagesetzgebung des Bundes sowie die Berücksichtigung der grauen Energie bzw. der Scope 3-Emissionen.
Zur Person: Stephan Artus ist Senior Business Counsel bei AMAS (Asset Management Association Switzerland) und als solcher verantwortlich für alle technischen, operationellen und finanziellen Fragestellungen des Verbands.
Hier geht’s zum Zirkular «Umweltrelevante Kennzahlen für Immobilienfonds»