Gemäss dem Verband «Dämmen Schweiz» kann mit einer energetischen Gebäudesanierung bis zu 60% der Energie respektive CO2-Ausstoss gespart werden. Dieses Potenzial wird durch die neueste Studie der Hochschule Luzern HSLU bestätigt.
Die energetische Gesamtsanierung besteht aus den folgenden Elementen:
- Dämmung: Dämmung von Wänden, Decken und Böden reduziert Wärmeverluste.
- Fensteraustausch: Moderne Fenster mit hoher Energieeffizienz sparen Energie.
- Heizungsmodernisierung: Austausch einer alten Heizung durch eine fossilfreie und energieeffiziente Anlage.
- Lüftungssysteme: Einbau von effizienten Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung zur Verbesserung der Luftqualität und Energieeffizienz.
- Eigenstromproduktion: PV-Anlage auf dem Dach realisieren, lässt sich optimal mit einer Dachsanierung kombinieren.
Die neueste Studie der Hochschule Luzern HSLU legt dar, dass mit dem Ersatz von fossilen Energieträgern durch Wärmepumpen und gleichzeitiger Dämmung der Gebäudehülle 5.3 TWh eingespart werden können, was 10% des jährlichen Strombedarfs entspricht.
Retour à la Minergie! So vertritt Minergie seit ihrer Gründung 1998 das Credo, dass zu einem energie-optimierten Gebäude erstens die Reduktion seines Bedarfs (durch Dämmung) und zweitens der Ersatz des fossilen Energieträgers durch erneuerbare Energie gehört. Die mechanische Lüftung sorgt schliesslich für den Luftaustausch und weitere Energieeffizienz dank Wärmerückgewinnung. Weitere Informationen finden Sie im Beitrag Die Bedeutung der mechanischen Lüftung.
Mit Sonnenenergie produzierter Strom hat zur These verleitet, dass der Bedarf untergeordnet sei. Seitdem die Diskussion über das Problem der Saisonalität salonfähig geworden ist – werden musste, da sie signifikant ist – bekommt dieses Thema wieder mehr Aufmerksamkeit. Die nun vorliegende Studie ist ein Beleg dafür.
Nur – das so sehnlichst herbeigewünschte Perpetuum Mobile wird auch mit einer Gebäudedämmung nicht geschaffen, vorausgesetzt, der wichtigste Energieträger ist die Sonne. So bleibt die Diskrepanz zwischen sommerlichem Stromüberschuss und winterlichem Mangel bestehen, es sei denn, es lässt sich eine Speicherlösung finden, welche für den nötigen Ausgleich sorgt. Hinzu kommt die Problematik des zunehmenden Strombedarfs der Wärmepumpen bei abnehmenden Temperaturen, was in Spitzenzeiten (d.h. tiefen Aussentemperaturen) einen enormen Bedarf an Netzkapazitäten verlangt.
Mit der Gebäudedämmung wird dieses Problem erheblich gemildert. Deshalb bleibt sie ein wichtiger Teil der Lösung. Wie die Basler Zeitung am 16.7.2025 schreibt: «Statt Milliarden in neue Kraftwerke zu investieren, könnten Milliarden Kilowattstunden durch bessere Dämmung eingespart werden. Ohne Einschränkungen im Alltag, ohne neue Eingriffe in die Landschaft – aber mit grossem Effekt auf die Versorgungssicherheit.»
Beispiel: Angaben zu Wärmeverlust und Energiesparpotenzial eines typischen Mehrfamilienhauses im Mittelland, Quelle: https://www.energieheld.ch/daemmung