Die Schweiz wächst und die Leerstände schrumpfen – aber ist es wirklich so einfach? Demografische Risiken treffen auf einen Immobilienmarkt, der nur eine Richtung kennt.
Die Schweiz wächst weiter: Im zweiten Quartal 2025 stieg die Bevölkerung um 15’704 Personen auf 9,08 Mio. Parallel dazu sanken die Leerstände gemäss BFS um 3’519 Wohnungen. Auf den ersten Blick zeigt sich ein klares und wenig überraschendes Bild: mehr Einwohner, weniger freie Wohnungen. Doch auf kantonaler Ebene ergibt sich ein differenziertes Bild.
Die Schweiz ist auch bezüglich der Bevölkerung ein heterogenes Land. Während sie weiterwächst, gilt das nicht für alle Regionen. Mit Obwalden gibt es bereits den ersten Kanton, dessen Bevölkerung im Quartalsvergleich geschrumpft ist. Betrachtet man Altersgruppen, verzeichnen bereits acht Kantone einen Rückgang in der erwerbstätigen Bevölkerung (20–64 Jahre), die wichtigste Käufergruppe von Immobilien. Bei den 0–19-Jährigen sinkt die Zahl sogar in zwölf Kantonen. Das gesamte Wachstum wird fast ausschliesslich von der Altersgruppe 65+ getragen, die über 80 % des Zuwachses an der Bevölkerung stellt. Diese Gruppe verkleinert ihre Wohnfläche, verkauft Immobilien oder gibt sie durch Tod oder Heimeintritt an den Markt zurück (siehe folgende Grafik: Bevölkerungsentwicklung Q1 2025 zu Q2 2025).
Quelle: Demografik, BFS 2025.Q2
Autor: Hendrik Budliger, Demografik AG