Mit der Umstellung von fossilen Energieträgern auf strombetriebene Wärmepumpen, deren Energiebedarf mit sinkenden Aussentemperaturen steigt, sind wir mit Herausforderungen an die Stromversorgung konfrontiert. Lüftungen könnten diese dank Wärmerückgewinnung entschärfen.
Die Klimadaten des Jahres 2025 zeigen eine deutliche Entwicklung: Wir bewegen uns bereits heute in Richtung der Werte, die ursprünglich erst für 2035 prognostiziert wurden. Die Tendenz ist klar – die Temperaturen werden weiter steigen. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf die Anforderungen an unsere Gebäude und deren technische Ausstattung.
Veränderte Anforderungen an Gebäude
Mit zunehmender Zahl an Hitzetagen, Tropennächten und wärmeren Wintern sinkt nicht nur der Heizwärmebedarf, sondern der Bedarf an Kühlung und Klimatisierung nimmt ebenfalls zu. Interessant wird hierbei die Kombination aus Photovoltaik und Lüftung mit Kühlung/Klimatisierung – ein Zusammenspiel, das nicht nur energetisch sinnvoll ist, sondern auch zur Netzstabilität beitragen kann.
Lüftungstechnik auf dem Stand der Zeit und Blick in die Zukunft
In gut gedämmten Gebäuden sind moderne Lüftungsanlagen unter anderem aufgrund einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung (WRG) bereits heute in der Lage, den Heizwärmebedarf erheblich zu reduzieren. So rezykliert sie die Wärme, welche durch die Fensterlüftung oder eine reine Abluftanlage normalerweise verloren geht. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz und zum Komfort.
Ein zukünftiges Szenario subsituiert sie sogar, wonach die Heizenergie ausschliesslich von intelligenten Lüftungssystemen gedeckt würde – ein klarer Schritt in Richtung Energiewende.
Fazit
Die Lüftungstechnik entwickelt sich vom unterstützenden System, welches nicht nur Behaglichkeit mit frischer, konditionierter Luft bietet, sondern auch Lärm und Feinstaub draussen hält, zur zentralen Säule der Gebäudetechnik und der Energiewende. Es liegt an allen (Bau-)Beteiligten, diese Entwicklung aktiv mitzugestalten und die Potenziale voll auszuschöpfen.
Mit dem Projekt «Gebäudetechnik der Zukunft» arbeitet suissetec überdies an einer umfassenden Auslegeordnung zu den Themen heizen, lüften, kühlen sowie Warmwasserversorgung. Die Resultate liegen voraussichtlich bis Ende 2026 in Form von praxisrelevanten Hilfsmitteln vor.
Über suissetec
Der Schweizerisch-Liechtensteinische Gebäude¬technikverband (suissetec) ist der Arbeitgeber- und Branchenverband der Gebäudetechnik und Gebäudehülle: suissetec ist mit 25 Sektionen und rund 3600 Mitgliedsbetrieben Ansprechpartnerin Nummer 1 in allen Sprachregionen. Der Verband erbringt qualitativ hochstehende Dienstleistungen für Hersteller/Lieferanten, Planer und Installateure aus den Branchen Sanitär | Wasser | Gas, Heizung, Lüftung sowie Spengler | Gebäudehülle. suissetec ist auch Vorreiterin bei erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit und vertritt die Brancheninteressen bei Politik, Behörden und Dachorganisationen.
Autor: Gregor Mangold, Leiter Fachbereich Lüftung | Klima | Kälte, suissetec

