HouseEurope! – Eine Bürgerinitiative für nachhaltige Gebäuderenovation

HouseEurope! setzte sich, als gemeinnützige Organisation, für die aktive Gestaltung der Gesetzgebung ein. Die aktuelle Initiative zielt auf nachhaltige Renovationen, zum Schutz bezahlbaren Wohnraums und der Schonung von Ressourcen, ab.

Die EU plant eine energetische Sanierungspflicht für bewohnte Häuser und Wohnungen bis 2030. In der EU liegt die Rate der energetischen Sanierung derzeit bei etwa 1 % pro Jahr. Bei diesem Tempo würde es knapp 75 Jahre dauern, bis der gesamte Gebäudebestand energieeffizient saniert ist. In der Schweiz ist die Rate noch niedriger(!)

Initiative für nachhaltige Gebäuderenovationen

Die Notwendigkeit dieses politischen Programms ist somit unbestritten, wollen wir den Klimawandel in den Griff bekommen. Nichtsdestotrotz stellt es die Hauseigentümer vor grosse finanzielle Herausforderungen. Des Weiteren birgt es die Gefahr von Abrissen und Ersatzneubauten, welche aus ökologischer sowie aus sozialer Sicht problematisch sein können. So bedeuten sie Abfall in grossen Mengen – 80% des gesamten Abfallvolumens ist Bauschutt und Bauabfall – sowie Beanspruchung von Ressourcen (Material und graue Energie). Der Abriss bestehender Gebäude hält HouseEurope! für veraltet, wie auch die Lebensmittelverschwendung, Tierversuche und Einwegplastik. Schliesslich führen sie üblicherweise zu Mietzinssteigerungen, was die unteren Gesellschaftsschichten aus ihren Quartieren verdrängt.

Ersatzneubauten können gerechtfertigt sein, wenn sich aufgrund des Zustandes des Gebäudes eine Renovation nicht rechnet oder die Gesamtenergiebilanz, über den ganzen Lebenszyklus, bei Ersatzneubau besser abschneidet. Ein weiteres Argument für den Abriss findet sich in der Verdichtung, falls dadurch erheblich neue Wohnkapazitäten geschaffen werden können.

HouseEurope! setzt sich für alle diese Anliegen ein: Erstens fordert sie Fördergelder, damit das Programm zum Laufen kommt – denn viele Hauseigentümer fehlt schlicht und einfach das nötige Geld für diese Investitionen. Andererseits handelt es sich gleichzeitig um ein Ankurbelungsprogramm der Wirtschaft, welches der EU und insbesondere Deutschland gelegen kommen würde. Die Transformation von der herkömmlichen Industrie – massgeblich der Automobilindustrie – in die Bauindustrie wird aber ohne staatliche Hilfe nicht im geforderten Tempo vonstattengehen können. Zudem setzt sich die Organisation dafür ein, die Gebäuderenovierungen einfacher, erschwinglicher und sozial inklusiver zu gestalten, um bezahlbaren Wohnraum zu erhalten.

All das tut HouseEurope! im Rahmen von politischem Lobbying, indem sie intensive Gespräche mit Politikwissenschaftlern, Beratern und Verbänden auf europäischer Ebene führt, sowie mittels Ausstellungen, wo sie die Gesellschaft zu sensibilisieren und mobilisieren versucht. Eine entsprechende Ausstellung am 16./17. Dezember an der ETH Zürich, war der Anlass dieses Beitrags. An dieser Stelle laden wir Sie gerne zur Teilnahme ein.

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