Die Bau- und Immobilienbranche unterstützt den Bestandserhalt und dadurch die Vermeidung von grauer Energie – setzt in der Realität aber oft andere Prioritäten.
Für die Bau- und Immobilienbranche ist die Reduktion von grauer Energie durch den Erhalt des Gebäudebestands ein wichtiges Anliegen. Dies zeigt eine neue, breit abgestützte Expertenbefragung im Auftrag des Vereins Green Building Schweiz. Wirtschaftlichkeit, Nutzbarkeit und genügend Wohnungsbau haben für die Branche allerdings Priorität. Diese Erkenntnis präsentierte der Verein nun an seiner Hauptversammlung aus der Diskussionsgrundlage «Bestand und Ersatz, unter welchen Bedingungen?».
Aus wirtschaftlichen Gründen wird der Teil-/Ersatz (noch immer) oft bevorzugt: Eigentümer, Entwickler und Bauindustrie sehen die höheren Kosten, fehlende Wirtschaftlichkeit und Zahlungsbereitschaft sowie ein geringeres Lösungsspektrum als grosse Herausforderungen bei Bauprojekten. Für einen Ersatz sprechen aber auch andere Gründe: Wenn Nutzungsstrukturen nicht mehr passen oder mehr Wohnraum geschaffen werden kann.
Weiteres Potenzial sieht die Branche in effizienteren Planungs- und Realisierungsprozessen. Mit reduzierten Standards, staatlichen Anreizen für das Weiterbauen und höheren Hürden für Einsprachen sollen Potenziale aktiviert werden.
Neben drängenden Fragen zum Klimawandel stehen jedoch auch gewichtige gesellschaftliche Fragen im Raum. Beispielsweise die Schaffung von neuem und bezahlbarem Wohnraum – die Bereitstellung solcher Flächen erfordert aus ihrer Sicht Kompromisse, auch im Bezug auf die graue Energie.
Hier finden Sie eine detaillierte Auswertung der Umfrageergebnisse